Während morgens auf den Radiosendern über den angeblichen Unglückstag Freitag, der 13. philosophiert wurde, traf sich die Klasse 2a der Cuno- Raabe-Schule an der Bushaltestelle, um einen Ausflug zu unternehmen. Ein echter Glückstag sollte beginnen. Alle Kinder waren pünktlich erschienen und mächtig aufgeregt, was sie denn heute erwarten würde. Es war für die Schüler*innen der erste Klassenausflug in der Grundschulzeit nach der Lockerung der einschränkenden Corona-Regeln.
Mit den netten Busfahrer*innen des RMV fuhren wir nach Niederrode. Unterwegs bekamen wir von ihnen eine Erklärung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten innerhalb der Fuldaer Stadtfahrt und dann überraschte uns der vielfältige Ausblick auf die Messe RettMobil, die gerade im Stadtteil Fulda-Galerie stattfand. Die neuesten Feuerwehrautos, Krankenwagen und Polizeiwagen lösten große Begeisterung bei den Kindern aus. Unsere Busfahrt endete nach etwa einer halben Stunde im hübschen Dorf Niederrode. Dort erwartete uns schon Bauer Christian Helmer, der uns seinen Bauernhof im Ortsteil Reinhards im Rahmen des (für Schulklassen vollfinanzierten) Projektes "Bauernhof als Klassenzimmer" vorstellen wollte. [https://bak.hessen.de]
Zuerst sollten die mobilen Hühnerställe auf der Weide kennengelernt und dann geöffnet werden, damit die Hühner ihren Hunger auf frisches grünes Gras stillen konnten. Viele der Besucher*innen hatten bis dahin kaum Erfahrungen mit Hühnern und trauten sich anfangs nicht, sich ihnen zu nähern. Die Neugierde siegte und bei leisem Verhalten konnten durch das Streicheln und Halten des warmen Huhns bzw. des eben frisch gelegten Eis wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Christian beantwortete geduldig eine Vielzahl an Fragen und vermittelte z.B. mithilfe von realen Mengen an Körnern und Wasser eine anschauliche Vorstellung, wie viel ein Huhn am Tag frisst und säuft.
Anschließend liefen wir zum Bauernhof und richteten uns mit Strohballen neben den jungen Kühen einen Frühstücksplatz ein. Das herrliche Frühlingswetter und die Arbeit an der frischen Landluft sorgte für großen Appetit. Nach der Rast führte uns die Landwirtin und Diplom-Agraringenieurin Andrea Helmer zu den Mutterkühen und ihren Kälbern. Der moderne Landwirtschaftsbetrieb achtet auf das Wohl der Tiere und die artgerechte natürliche sowie nachhaltige Haltung. Das heißt beispielsweise auch, dass die Kühe auch auf der Weide ihre Kälber zur Welt bringen und sich um ihre Kälbchen kümmern können. Es gab sogar mit respektvollem Abstand ein frisch gekalbtes Rind zu bestaunen. Die stürmischen Bullen besuchten wir ebenfalls.
Demnächst werden die Rinder ihr Winterquartier verlassen und auf die Weiden der Familie Helmer geführt. Unsere wissensdurstigen Kinder durften Andrea alle Fragen stellen, die sie fachkundig und kindgerecht erklärte. Mithilfe der Erkenntnis, dass eine milchgebende Kuh abhängig von den Jahreszeiten eine große oder kleine Menge frisst, fütterten die Kinder den Rindern die Silage. Sie durften außerdem in den Traktor steigen, die Ponys streicheln und striegeln als auch auf dem Trampolin der Kinder von Familie Helmer hüpfen. Im eigenen, liebevoll eingerichteten Selbstbedienladen können die Produkte der Bauern wie Rindswurst, Fleisch, Eier, Kartoffeln, Nudeln, Honig etc. gekauft werden. Ein zweiter Besuch lohnt sich ganz bestimmt, denn auch im Herbst bietet Familie Helmer z.B. zum Thema "Kartoffeln" eine wissenswerte und praktische Unterrichtseinheit an.
Mehr dazu und Kontakt unter https://www.stadtbauer-fulda.de/
Glücklich und zufrieden danken wir Familie Helmer für den schönen und erfahrungsreichen Schultag auf ihrem Bauernhof!
Frau Tennstedt und Frau Strathmann